Geschichtlicher Hintergrund der Frauengemeinschaft (KFD) Rauenberg

Aus der Festschrift zum 75jährigen Jubiläum ist zu lesen:

Wir feiern dieses Jahr ein großes Ereignis: Unsere Frauengemeinschaft wird 75 Jahre alt. Und wir wollen deshalb ein schönes Fest miteinander feiern. Als Leitgedanken für diesen Tag haben wir gewählt:

„Weitere Leben aus tiefen Wurzeln“

Damit will gesagt sein: Als Frauengemeinschaft haben wie es auf ein ganz beachtliches Alter gebracht; ein Dreivierteljahrhundert lang besteht nun schon unsere Gemeinschaft. Und es ist eine bewegte Geschichte mit Höhen und Tiefen, seit im Jahre 1918 ein paar Frauen den „Mütterverein“ gründeten. Es waren hauptsächlich Bauersfrauen, Landfrauen, die nicht allzu viel Zeit für Veranstaltungen hatten und so wurden in erster Linie zwanglose Zusammenkünfte gepflegt und gelegentlich gemeinsame Messen gefeiert. Leider sind keine Gründungsprotokolle oder Vereinsaufzeichnungen aus der früheren Zeit erhalten. Nach dem 2. Weltkrieg war dann Lenchen Menges die 1. Vorsitzende. Auch aus dieser Zeit gibt es keine gesicherten Unterlagen. Man hielt nun regelmäßige Zusammenkünfte mit dem damaligen Ortsgeistlichen Herrn Pfarrer Neuhäuser ab der die Abende mit seiner Gitarre und Liedvorträgen verschönerte. Seit dieser Zeit wurden regelmäßige Ausflüge durchgeführt.

Im Jahre 1952 verjüngte sich die Vorstandschaft und Josefine Sieber wurde am 23.09.1962 die 1. Vorsitzende. Nun wurde eine richtige Mietgliederwerbung durchgeführt, die Frauen gingen von Haus zu Haus und warben für den Mütterverein. Nach dieser Werbekampagne war der Mütterverein auf fast 400 Mitglieder angewachsen.

Ausflüge, Vorträge über Kindererziehung, Ehe- und Familienprobleme, Schmückung der Altäre an Fronleichnam, heilige Messen, Betstunden, Altenfeiern, Fasnacht am „schmutzigen Donnerstag“, Adventsfeiern, Gründung der Bastelgruppe im Jahre 1971, Übernahme der Frauengymnastik im Jahre 1975 das alles wurde unter der Leitung von Josefine Sieber ausgebaut. Unter ihrer Leitung wurde im Jahre 1978 das 50jährige Jubiläum gefeiert. Sie werden nun mit Recht fragen: Warum 1993 das 75jährige Jubiläum, wenn erst 1978 das 50jährige gefeiert wurde?! Die Erklärung ist recht einfach:

Im Zuge der Recherchen des Kirchenchores anlässlich des 150jährigen Jubiläums wurde im Jahre 1978 eine Urkunde gefunden aus Kirchenbüchern, welche beweist, dass bereits im Jahre 1927 die Müttergemeinschaft heilige Messen gefeiert hat. Eine Anfrage beim Erzbischöflichen Seelsorgeamt – Frauenreferat Freiburg – ergab, dass in den Unterlagen in Freiburg als Gründungsjahr das Jahr 1918 geführt wird. Wir haben unsere Unterlagen berichtigt und dürfen somit im Jahre 1993 unser 75jähriges Jubiläum feiern.

Nach 20jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzende gab im Jahre 1982 Frau Sieber ihr Amt an Frau Inge Jardot weiter, die dieses Amt bis zum heutigen Tage ausfüllt. Unter ihrem Vorsitz wurde im Jahre 1983 der „Kreis junger Mütter“ gegründet.

Unsere Frauengemeinschaft hat es sich auch schon seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, das Werk „Kinderhilfe in Bethlehem“ tatkräftig zu unterstützen. Mit vielen Spenden ist hier in hier in Bethlehem ein Kinderhospital errichtet worden, das nicht nur die Kinder gesund pflegen soll, sondern darüber hinaus den Müttern die einfachsten Kenntnisse für eine gesunde Kinderpflege beibringen soll. Und so ist jedes Jahr bei unseren Adventsfeiern unser Adventsopfer der „Kinderhilfe in Bethlehem“ gewidmet.

Auch im caritativen Bereich hat sich die Frauengemeinschaft schon immer stark engagiert. So wurden in den 80er Jahren Nahrungsmittelpakete an bedürftige Familien in Polen geschickt. Ebenfalls zu dieser Zeit schickte man Kleiderpakete nach Brasilien, die durch Vermittlung von Pfarrer Heinrich Greulich und dessen Bruder Karl dort den Not leidenden Straßenkindern und ihren Familien zugute kamen. Nicht vergessen werden sollen auch die alljährlichen Haus- und Straßensammlungen für das Müttergenesungswerk, die von der Frauengemeinschaft jahrzehntelang durchgeführt wurden.

Ein reichhaltiges Angebot für interessierte Frauen bietet die Frauengemeinschaft. Eine bewegte Geschickte mit Durststrecken und Neuanfängen, die unsere Gemeinschaft schließlich zu dem werden ließ was sie ist: Eine große Gemeinschaft von mehr als 350 Frauen, die auf vielfältige Weise das Leben in der Kirche und Pfarrgemeinde mitgestalten.

Brigitte Schramhauser

Gründungsurkunde

1. Vorsitzende

Urkunde

RNZ Bericht

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