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Fast 200 Personen, darunter 137 Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Kirchenchören die Diözese Freiburg, 4 Musiker und eine Sopranistin, die extra aus Moskau angereist war, nahmen an der Chorwallfahrt der Kirchenchöre der Diözese Freiburg nach Vierzehnheiligen teil. Allein 18 Teilnehmer stellte der Rauenberger Kirchenchor. Vom Bodensee über den Schwarzwald bis Mannheim stiegen am 1. September 2011 die Reiseteilnehmer in die 4 Busse der Firma Hummel aus Kirchzarten. In Würzburg trafen dann die 4 Busse zum ersten mal zusammen und etliche Reiseteilnehmer konnten ein richtiges Wiedersehen nach 2 Jahren feiern.
Bei der Mittagsmeditation im Neumünster in Würzburg erklang nach kurzem Einsingen zum ersten Mal der gewaltige Chor, der von Bezirkskantor Markus Uhl aus Heidelberg und Dekanats-Chorleiter Markus Zepp aus Bruchsal dirigiert und musikalisch begleitet wurde. Die geistliche Begleitung der Gruppe lag in den Händen von Diözesanpräses Dekan Wolfgang Gaber, Monsignore Johann Schäfer, Pfarrer Lothar Butschler und Pfarrer Jens Bader. Nach einem stärkenden Mittagessen in der Feste Marienberg und sich dem sich anschließenden Spaziergang durch die Altstadt von Würzburg, ging die Fahrt dann weiter, dem Ziel Vierzehnheiligen entgegen, wo am Abend in der Kapelle des Diözesanhauses nach dem Abendessen die erste Chorprobe für den folgenden Tag stattfand. Durch ihre lockere und muntere Art schafften es die Herren Uhl und Zepp – trotz des langen Reisetages – die Aufmerksamkeit der Sängerinnen und Sänger zu mobilisieren.
Bamberg war das Ziel des zweiten Tages. Während einer 3-stündigen Führung in mehreren Gruppen durch diese malerische, mittelalterliche Stadt, erfuhren wir viel Wissenswertes über die Geschichte der Kirchen, der Stadt und deren Bewohner. Beim sich anschließenden Mittagessen im zünftigen Klosterbräu, rann durch manch durstige Kehle ein kühles, erfrischendes Bier. Bis zum Vespergottesdienst war freie Zeit und immer wieder traf man in der Stadt auf Menschen, die ein gelbes Band um den Hals trugen mit der Aufschrift „Erzdiözese Freiburg“. Dann erklang in dem alten, ehrwürdigen Kaiserdom unser Gesang zur Vesper. Es war schon ein erhebendes Gefühl, in solch einem Gotteshaus, in dem vor Jahrhunderten Deutsche Kaiser und Könige begraben wurden, Hymnen, Psalmen und das Magnifikat zu singen. Diesem Rahmen angepasst ertönte auch hier zum ersten Mal die Solostimme von Vera Trifanova aus Moskau, einer zierlichen, jungen Frau mit einer Stimme, die mühelos vom warmen Alt zum engelsgleichen Sopran wechseln kann. In Vierzehnheiligen zurück, beschlossen wir nach dem Abendessen den Tag mit Chorprobe für den kommenden Tag in geselliger Runde im Keller des Diözesanhauses.
Der Vormittag des 3. September war der Stiftskirche des Klosters Banz gewidmet. In den Bänken sitzend lauschten wir den Erklärungen der dortigen Mesnerin und bestaunten die Deckenbemalungen, Altarbilder und die vielen, vielen geschnitzten Engel dieser wunderschönen Kirche. Anschließend gab Herr Uhl ein wahrhaft fulminantes Orgelkonzert mit Werken von Dietrich Buxtehude, Samuel Scheidt, Wolfgang Amadeus Mozart, Arnold Schlick, Johann Karpar von Kerll und Johann Sebastian Bach. Der kräftige und langanhaltende Applaus bewies sein großes Können. Nach dem, wie immer sehr schmackhaften, Mittagessen im Diözesanhaus besichtigten wir die wunderschöne und deshalb auch sehr bekannte und berühmte Basilika Vierzehnheiligen, erbaut von Balthasar Neumann. Wir erfuhren die Geschichte der Entstehung und ihre bis heute anhaltenden Wallfahrten und bestaunten wohl eine der schönsten Kirchen von Balthasar Neumann, die Ausmalung mit wunderschönen Deckenfresken, den dominant wirkenden Nothelfer-Altar, der in der Mitte der sehr hell und strahlend wirkenden Basilika steht und den Namensgebern der Kirche, den vierzehn heiligen Nothelfern, geweiht ist. Zu einer Sänger-Wallfahrt gehört die tägliche Chorprobe und auf dem Weg zu dieser Chorprobe wurde auf den Stufen der Basilika natürlich ein Gruppenfoto gemacht, damit allen Teilnehmern auch eine visuelle Erinnerung an diese schöne Chorreise bleibt. Das Abendessen nahmen wir in Gesellschaft unseres Herrn Erzbischofs, Dr. Zollitsch ein, der mittlerweile in Vierzehnheiligen eingetroffen war und mit seiner Anwesenheit einen Glanzpunkt unserer Chorwallfahrt setzte. Danach feierten wir mit ihm eine Andacht zu den vierzehn Nothelfern in der Basilika, bei der unsere Stimmen u.a. das „Laudate Dominum“ von Wolfgang Amadeus Mozart (mit wunderbarem Sopran-Solo), das von John Rutter, nach dem Sonnengesang von Franz v. Assisi vertonte,“ Gottes Geschöpfe kommt zuhauf“, und das in dieser Abendstunde so richtig zu Herzen gehende „Wenn Du die Nacht zur Erde senkst“ v. Thomas Tallis. erklingen ließen. Begleitet wurden wir von Herrn Uhl an der Orgel und dem Bläserquartett. Zum Ausklang des Tages fanden wir uns wieder im Keller des Diözesanhauses ein und auch der Herr Erzbischof Zollitsch saß mit den geistlichen Herren in unserer Runde.
Der Sonntag war der letzte Tag unserer Wallfahrt. Nach Frühstück und Koffer verladen fuhren wir noch einmal zum Kloster Banz, um uns dort auf das Pontifikalamt vorzubereiten, das der Herr Erzbischof mit uns feierte. Ganz erfüllt von den Erlebnissen der vergangen Tage sangen wir mit großer Aufmerksamkeit die von Markus Uhl und Markus Zepp meisterlich vorbereitet und ausgesuchte Allerheiligen-Messe von Alan Wilson, „Es ist Weite in Gott's Gnade“ von Maurice Bevan und das für diesen Gottesdienst zum Abschluss unserer Chorwallfahrt treffend passende „Nun danket alle Gott“ von J.S. Bach. Nach einer ganz auf uns Kirchenchorsänger abgestimmten Predigt unseres Herrn Erzbischofs war das „Großer Gott, wir loben Dich“ mit Überchor, Orgel und Bläserquartett der grandiose Schlusspunkt.
Danach hieß es leider Abschied nehmen. Vier wunderschöne Tage in herzlicher, heiterer Gemeinschaft gingen zu Ende und nach vielem Händeschütteln und A Dieu sagen und dem Wunsch an Dekan Gaber, dass es in zwei Jahren hoffentlich wieder so eine gelungene Fahrt der Kirchenchöre geben möge, ging es im Vierer-Konvoi über die Autobahn zurück in unsere Heimatdiözese. Ein herzlicher Dank ging auch an die Verantwortlichen vom Pilgerbüro der Erzdiözese, die diese Reise so gut vorbereitet und durchgeführt haben, natürlich an die musikalisch Verantwortlichen, Markus Uhl und Markus Zepp, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass diese Wallfahrt ein Erlebnis wurde, die allen Teilnehmern noch lange im Gedächtnis bleibt und Vorfreude auf die nächste Chorwallfahrt geweckt hat.
-wa-