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Ein wunderschön geschmückter Pfarrsaal, ein gut gelauntes Publikum in den buntesten, närrischsten Kostümen. Ein kurzweiliges und doch buntes Programm hatte Heike Gottstein in diesem Jahr zusammengestellt, und all dies machte es der Sitzungspräsidentin Christel Wagner wieder sehr leicht, in närrischer Fahrt das Narrenschiff durch die wogende See zu steuern.
Neue Künstler waren verpflichtet worden und die machten auch gleich den musikalischen Auftakt mit einem Medley ins Ohr gehenden Melodien, wobei sie die alten Zeiten im Dorf Rauenberg in Erinnerung riefen, aber auch die aussterbende Art des Homo sapiens, nämlich die kath. Pfarrer und die damit verbundenen Probleme der immer kleiner werdenden Gemeinden, toll interpretierten. Die erste Rakete des Abends wurde für die beiden (Gerd Sautner und Wolfgang Rössler) gestartet und mit dem wunderschön gebastelten Chores-Orden 2012 und der Zusicherung für einen Auftritt im nächsten Jahr, durften sie mit einem 3-fachen Rauberg-Ralau von der Bühne abtreten.
Als nächstes kam die Protokollerin vom Chor (Anneliese Wagner) in die Bütt. Bei ihrem Vortrag fiel nicht nur den neuen Fastnachtsbesuchern auf, dass beim Chores zwar viel gesungen, aber auch viel gevespert und getrunken wird. Auch sie wurde mit dem Fastnachtsorden und einem 3-fachen Rauberg-Ralau verabschiedet.
Non stop ging es im Programm weiter, die 3 Star-Tenöre des Chores (Dieter, Heinz und Otto Wagner) hatten sich angesagt. Sie sind immer noch unschlagbar in ihrem Outfit und in ihrer spaßigen, musikalischen Berichterstattung über das Vereinsgeschehen und halt immer noch: „Die drei scheenschte Brüder im Veroii hajo“. Ohne Zugabe durften sie nicht von der Bühne gehen.
Der nächste Fastnachter wurde mit Narrhallamarsch hereingeholt. Man brauchte einen Kompass, um zu erfahren, wo er herkam. Hermann Rösch als „Watzwapp“, stellte in einem ulkigen Zungenbrecher seine Heimat, den „nördlichen Süden des östlichen Westens“ vor und hatte damit gleich für richtige Lachsalven gesorgt. Auch er gehört sozusagen schon zum Stamm der Kirchenchorfastnachter und auch er wurde mit Orden und 3-fach Rauberg-Ralau verabschiedet.
Und dann waren wieder die „Cäcilianische Singmoid“ alias Conny Rössler, Renate Rössler, Mechthild Vogel und Bianca Illa auf der Bühne und sie waren mal wieder ganz up to date in ihrer musikalischen Berichterstattung, die in der Aussage gipfelte, dass, wenn die Vorstandschaft weiterhin so wirtschaftet wie Griechenland - mehr Ausgaben wie Einnahmen -, man dann in 3 Jahren pleite ist, oder als Alternative, an Ostern eine 2. Kerwe mit Füllsel etc. einführen müsste. Auch sie bekamen erst mit dem Versprechen einer Zugabe ihre Orden und eine Saalrakete.
Immer wieder gab es zwischen den einzelnen Vorträgen Schunkel- und Tanzrunden und unser Musiker Edgar, ein Wiesenbacher Sangeskollege, kam beim Tusch-spielen fast nicht mehr nach. Das Narrenschiff kam kräftig ins Schlingern und in dieser ausgelassenen Stimmung wurde wieder ein ausgesprochenes Ass in die Bütt gespült, Wolfgang Rössler als der Pfarrer von der alte SE-Rauenberg, in vollem Ornat, und er brachte auch noch gleich seine zwei Ministrantinnen (Heike Gottstein und Bianca Illa) mit, die während seinem Auftritt die Kollekte einsammelten!! Was er wieder Kurioses vortrug, z.B. von dem Problem, in den immer größer werdenden Seelsorge-Einheiten die höchsten Feiertage nicht mehr unterzubringen, d.h. man muss künftig unbedingt einen 3. Weihnachtstag einführen, oder für besonders Scheinheilige den Valentinstag durch Ablassgewinnung aufmöbeln. Aber auch den positiven Aspekt dürfe man nicht vergessen: „wenn keiner mehr in die Kirche geht, tritt auch keiner mehr aus“. Schlag auf Schlag gingen die Angriffe auf die Lachmuskeln in seiner Bütte. Wie in den Jahren zuvor, hatte er auch in diesem Jahr zur rechten Zeit das rechte Thema drauf. Auch er wurde mit der Versicherung, im nächsten Jahr zum selben Anlass wieder da zu sein, mit Orden und Rakete verabschiedet.
Dann kam ein wahrer Augenschmaus, die „Flotten Kirschen“ (Resl Hemmerich, Lotte Honeck, Luise Laier, Roswitha Klokow und Heike Gottstein) standen draußen und wollten vorgelassen werden. Allein schon ihre Kostüme, als richtige rote Herzkirschen vom „Tremmel seum Lade“ war ein Knüller. sSe brachten mit ihrem Vortrag die Stimmung wieder zum Siedepunkt und als sie dann gar noch ein Kirschen-Schnäpschen als Versucherle anboten, gab es kein Halten mehr. Jeder wollte die flotten Kirschen versuchen. Edgar spielte extra einen langsamen Walzer, damit sich der Saal wieder beruhigen konnte.
Wie jedes Jahr war auch in diesem Jahr wieder unser Helmut Grohmann in der Bütt, dieses Mal als Rentner mit „viel, viel Zeit“ und als Zugabe brachte er dann noch den Klassenaufsatz von vor 60 Jahren über die „Ziege“. Auch er hatte die Lacher auf seiner Seite und wurde mit Orden und Rauberg-Ralau bis zum nächsten Jahr verabschiedet.
Einen Evergreen von Elvis, „In the ghetto“, holte Gerd noch zusammen mit Renate und Conny aus seiner Gitarre hervor. Doch was machte dieses närrische Trio daraus? man verstand nur „Isch de Gerd do, isch de Gerd do?“ Das war richtige Fastnacht!
Zwischendurch konnte sich die Vorsitzende nur mit Mühe so viel Ruhe verschaffen, dass sie allen „Guten Geistern“ vom Kirchenchor für ihr Engagement, nicht nur an der Fastnacht, sondern auch das ganze Jahr über, als bescheidenes Dankeschön einen Orden überreichen durfte, an die Theams von Küche, Theke und Bedienungen, Saalschmücker, Ordensbastler, Kerweteams für Stand- und Wagenbau und, und, und. Die Fastnachtsmeisterin Heike hatte alle Hände voll zu tun, die Orden und dazugehörenden Küsschen zu verteilen. Der 2. Vorstand Paul Rachel musste ihr dabei kräftig zur Hand gehen.
Ja und dann ging es mit Riesenschritten dem Finale entgegen. Wie seit vielen Jahren schon schöner Brauch geworden, ist der krönende Abschluss einer richtigen Kirchenchor-Fastnacht ein Tanz, den Hilde Filsinger mit ihrer Truppe aus Frauen der Frauengemeinschaft und des Kirchenchors in den Wochen vor der Fastnacht einstudiert und so auch in diesem Jahr mit einem originellen Tanz aus dem „Schwarzen Afrika“ überraschte. Wie in jedem Jahr ist man begeistert von der Choreografie, von der Farbenvielfalt der Kostüme, von der Musikalität und Originalität, einfach von allem. In fantastischen Kostümen, deren Stoffe größtenteils wirklich aus Afrika kommen, tanzten Jessica Brucker, Hilde Filsinger, Doris Fuchs, Bianca Illa, Traudl Konrad, Renate Schneider, Roswitha Wagner, Hildegard Wendemuth und Ursel Zachmann. Auch diese Afrikanerinnen durften natürlich nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen und mit ihnen als farbenfrohen Background bat Christel Wagner noch einmal alle mitwirkenden Akteure des Abends zur Bühne und bedankte sich mit einem dreifach-donnernden „Rauberg-Ralau“ für dieses wunderschöne, kurzweilige, bunte Programm dieser „Choresfastnacht“.
Der Beifall wollte kein Ende nehmen und so überließ die Sitzungspräsidentin dem närrischen Publikum einfach dem Musiker Edgar für ungezählte Tanz- und Schunkelrunden bis richtig spät in die Nacht.