Von 1975 bis 2007 – 32 Jahre - wirkte Walter Etzkorn als Pfarrer und Seelsorger der katholischen Pfarrgemeinde St Wolfgang in Malschenberg . Stets suchte er die Nähe zu den Menschen und zeigte dabei großes Verständnis für die persönlichen Lebenssituationen. Sein Glaube war geprägt vom Vertrauen in die Güte und die Liebe Gottes, die er mit Freude verkündigte. Trotz seiner Krankheit, die ihn so viele Jahre begleitete. – Er wusste sich im Blick auf das Kreuz gehalten und getragen, und es gab ihm Kraft bis zuletzt von der Menschenfreundlichkeit Gottes zu künden. So konnte er auch in seinem Ruhestand im Seniorenzentrum der Caritas zahlreichen Bewohnern und Gästen Ermutigung schenken.
Er verstand es – ganz in der Aufbruchsstimmung, die das II. Vatik. Konzil mit sich gebracht hatte, Menschen zur Mitarbeit zu motivieren. Schon 1975 bot er die ersten Kommunionhelferkurse an, früh förderte er die Beteiligung der Frauen in der pastoralen Arbeit der Gemeinde.
Als Verehrer des Hl. Wolfgang, des Krchenpatrons der Malschenberger Kirche gelang es ihm eine Reliquie in die Kirche zu bringen. Durch seine Begeisterung für die farbenprächtigen Bilder seines Priesterkollegen Sieger Köder und ihre theologische Botschaft konnte er vielen Menschen Zugang zum Evangelium verschaffen. Überhaupt geschah es ganz unversehens, mit ihm über Szenen aus der Frohen Botschaft ins Gespräch zu kommen. Aus seinen Predigten schöpften viele Gottesdienstbesucher Ermutigung und Kraft für die Woche. Der Neubau der Pfarrkirche (1978) und der Umbau des Kindergartens waren die großen Baumaßnahmen: eine Herausforderung zur Zusammenarbeit mit dem damaligen PGR! Viele Entwürfe wurden bedacht und wieder verworfen, bis man zu einvernehmlichen Lösungen kam. Das schweißte zusammen, was beim gemeinsamen Feiern dann zum Tragen kam. Auch beim Prozess zur Bildung der Seelsorgeinheit aus den drei Gemeinden Rauenberg, Rotenberg und Malschenberg 2003 war die Zusammenarbeit und das Miteinander konstruktiv und in einer guten Atmosphäre. Erinnert sei dabei an Klausurwochenenden, bei denen nach getaner Arbeit der Freitagabend in geselliger Runde mit manchem Späßchen in guter Erinnerung bleibt. Walter Etzkorn war Gründungsmitglied der Sozialstation Letzenberg (1978), deren Gründung und Aufbau ihm ein wichtiges Anliegen war. So wie seine Sorge um die Kranken und Betagten von Anfang an ein Schwerpunkt seiner Arbeit war. Er fühlte sich dazugehörig, war Mittelpunkt seiner Pfarrgemeinde; Malschenberg war ihm Heimat geworden. Die SE Letzenberg, der PGR, die kirchlichen Vereine und Gruppen mit Pfarrer Viedt und Pfarrer DR. Stolle und ganz besonders die Pfarrgemeinde St. Wolfgang mit all ihren kirchlichen Gruppen dankt Pfarrer Etzkorn für seinen unermüdlichen Einsatz für die ihm anvertrauten Menschen und empfehlen ihn der Güte und Barmherzigkeit Gottes.
Pfarrer Walter Etzkorn fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Malschenberg. Die Trauerfeier leitete der stellvertretende Dekan Friedbert Böser aus Schwetzingen. Weihbischof Reiner Klug, ein Kurskollege von Walter Etzkorn feierte mit weiteren Mitzelebranten anschließend das Requiem in der Pfarrkirche St. Wolfgang. Dort zeugten am Ende des Gottesdienstes die ehrenden Nachrufe von Bürgermeister Peter Seithel, Rauenberg, Rektorin der Brunnenbergschule Christina Pochodzalla, den Vereinsvorständen Michael Müller und Ludwig Schäffner, dem Ehrenvorsitzenden des Mesnerverbands der Erzdiözese Franz Winter, dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes Rhein –Neckar Edgar Thome und der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Roswitha Schöttler von der Vielfalt und Bedeutung des Wirkens des Verstorbenen.
Die Feierlichkeiten wurden musikalisch vom Musikverein Malschenberg und den beiden Kirchenchören Rauenberg und Malschenberg unter der Leitung von Herrn Professor Franz Wassermann und Edwin Dumm mitgestaltet.
Roswitha Schöttler